Lesen bildet

Früher hieß es: Basteln…

Dann kam: Do it yourself…

Heute: Ich bin ein Maker…

Und bei allen drei Begriffen schwingt manchmal ein etwas “lächerlicher” Unterton mit: Das ist ja grad so hingebastelt, hast das selbst gemacht? Solltest mal einen Profi dran lassen…

Ich empfinde das Basteln, oder heute “maken” als ganz anders: Zum Einen lerne ich die handwerklichen Fähigkeiten, zum Anderen wird mir der Wert der reparierten Dinge ganz anders bewusst. Haben Sie schon mal einen Wecker zerlegt? Hat er mechanische Komponenten, so ist beeindruckend, wie präzise diese Komponenten funktionieren, obwohl diese manchmal verblüffend einfach aufgebaut sind. Make it simple!
Hat dieser eine Elektronik, dann überlegen Sie mal, ob sie auch nur annähernd eine Idee haben, was diese Elektronik macht und wie es funktioniert?

Oft stelle ich mir die Frage: Könnte ich auch so etwas bauen? Und was würde es kosten, wenn ich es selbst mache: Bei unserem Stundensatz und den Einkaufspreisen lacht jeder darüber. Aber irgendwie muss dieser Wecker doch auch gebaut worden sein?

Da gibt es also einiges zu lernen…

Ich habe vor einiger Zeit die Zeitschrift “make” entdeckt, und hole mir aus dieser im zweimonatigen Rhythmus neue Ideen, lerne über Elektronik und Software, und lasse mich inspirieren. Mein Sohn kommt auch schön langsam in das Alter, wo ihn das Thema interessiert. Damit haben wir beide was davon. Das letzte Sonderheft passt dabei gut zu diesem blog: Es dreht sich alles um Energie! Angefangen von einer guten Erklärung der physikalischen Grundbegriffe bis hin zum Enttarnen von angeblichen Perpetuum mobiles ist alles drin, eine spannende Lektüre!

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Aber zurück zum ursprünglichen Gedanken: selber machen, basteln, maken, wie auch immer ihr es nennen wollt: Es hat einen durchaus bewusstseinsbildenden Aspekt:

Selber machen zeigt, welch tolle Leistung diejenigen vollbracht haben, die das Produkt erschaffen haben!
Selber probieren zeigt, wie lange eine solche Entwicklung braucht, bis sie serienreif ist.
Selber reparieren verlängert die Lebensdauer von Wegwerfartikeln und bremst die extreme Konsumgesellschaft.

Also: Bevor ihr das nächste Mal ein Gerät wegwerft: Zerlegen und mit “Kinderaugen” überlegen, ob und wie man das wohl reparieren könnte.

Ein einziger Gedanke ist nicht erlaubt: das rechnet sich eh nicht!