Beim ausbauen des Motors und des Tanks gab es ja schon die positive Überraschung, dass der Elektromotor leichter und viel kleiner ist, bei gleicher Leistung. Irgendwie klar, schliesslich muss ja Benzin im Aggregat verbrannt werden, der Elektromotor hat diesen Job quasi outgesourced an das Kraftwerk.
Leider kann der Käfer aber nicht mit einem Verlängerungskabel am Kraftwerk angeschlossen bleiben, Oberleitung gibt es auch keine. Also muss ein Stromspeicher her!
Der Akku ist im Vergleich zum Tank aber deutlich größer und schwerer. Hebt sich das in Summe auf?
Blechtank im Vergleich zu Akkupaketen von Tesla
Ich habe für mein Fahrzeug 5 Tesla-Bricks gewählt, wie sie im Fachjargon heissen. Die Luxuskarosse Tesla hat 16 Stück davon in der Bodenplatte eingebaut, eigentlich ist die ganze Bodenplatte der Akku. Soviel zum schnellen Wechsel eines Fahrzeugakkus: Idee ist gut, aber bei der Größe schwer umzusetzen. Solche Bricks gibt es käuflich zu erwerben, denn auch neue Teslas werden manchmal geschrottet. Und der Akku hat dann immer noch volle Leistung.
16 wären zu viel für den Käfer, wenn man Volumen und Gewicht anschaut. Bei mir sind es nur 5 davon, reicht das?
Die 5 Bricks haben ca. 130kg ohne Gehäuse, der Benzintank gerade mal 40-50kg, wenn er voll ist. Die Gewichtsersparnis vom Motor ist also leider futsch…
der Energieinhalt des Gesamtpaketes liegt bei 26kWh. Das ist ganz ordentlich für einen Heimspeicher im Eigenheim, für ein Fahrzeug nicht besonders. Meine Rechnung ergab ca. 160km Reichweite, als Basis habe ich die Verbrauchserfahrungen von anderen E-Fahrzeugen mit ähnlichem Fahrzeuggewicht genommen.
Der Käfer fährt mit einem vollen Benzintank allerdings 400-500km, also deutlich mehr. Für mich reichen jedoch die 160km, weil ich mit dem Oldtimer kaum Langstrecken fahren werde.
Wer kann sich noch an den Preisvorteil des Elektromotors erinnern? Auch hier ist es beim Akku genau umgekehrt: für die 5 Akkus zahlt man am Gebraucht (wie neu) - Markt um EUR 1300 pro Brick, das sind 6500,-. Also vom Preis doch etwas über dem Blechtank :-(
Strom ist zwar bilig, der Verbrauch des Elektrofahrzeuges im Vergleich zum Benziner deutlich niedriger, das zahlt sich rechnerisch eher für Langstrecken aus. Erst dann macht sich der Spritpreis bemerkbar. Langstrecken fahre ich aber nicht.
Fazit: Beim Akku haperts noch. Nachdem ich fleissiger Innovationsberichte - Leser bin, setze ich doch einige Hoffnung in einen kleineren und leichteren Akku, der eine hoffentlich doppelte Leistungsdichte hat. Dann wird es interessant. Bei meinem Eigenbau kann ich die Akkus dann ja einfach tauschen.
Warum hoffe ich auf so etwas? Auch bei den Solarzellen sind Preise und Leistungen in den letzten 10-15 Jahren drastisch verbessert worden, das ist auch beim Akku möglich.
So sieht es übrigens aus nach dem Einbau: 3 Tesla-Tricks habe ich vorne eingebaut statt dem Tank, 2 sind oberhalb des Motors hinten eingebaut, Verkabelung im Rahmentunnel mit 70mm2.
Dem vorderen Tank habe ich übrigens noch ein nettes Gimmick verpasst: einen Plexiglasdeckel mit LED Beleuchtung und Lasergravur, alles aus der eigenen Werkstatt.