Wird das Auto mal alt, wird es heutzutage verschrottet, oder noch besser: in den Osten oder nach Afrika “vergeben”. Hat man sein Auto liebgewonnen, kann es sein, dass es einige Zeit länger genutzt wird, vielleicht sogar in einer Scheune überlebt. Bei meinem VW Käfer dürfte so etwas der Fall gewesen sein: er überlebte nach seiner aktiven Karriere 16 Jahre in einer Scheune bei Altmünster. Dann kam einer, der die tolle Karosserie so lieb hatte, dass er ein Tuningobjekt daraus machen wollte.
Wie so oft, kam das Projekt bei dem Bastler aber über die ersten Schritte nicht hinaus und das Fahrzeug landete bei mir. Ich hatte gerade eine ähnliche “Käfertuning” - Idee beiseite gelegt, ein Oldtimer reizte mich enorm. Der Käfer mit Baujahr 1956 ist ein “Ovali”, hat Winker und erzeugt alleine dadurch schon leuchtende Augen. Gleichzeitig ist er aber technisch schon auf dem Stand, der für einen vernünftigen Betrieb auf der Strasse notwendig ist, er hat z.B. eine hydraulische Zweikreisbremse und ist bis 100km/h ein tadelloses Fahrzeug - für mehr reichen die 30PS ohnehin nicht…
Ich will ja nicht behaupten, dass die Abwesenheit von Gurten, Sicherheitslenksäule, Kopfstützen, Airbags, und ABS technisch der letzte Schrei sind, aber das Fahrzeug zeigt mir gut, dass auch 1956 voll funktionale Fahrzeuge gebaut wurden. Schön waren sie auch noch. Und Spass hat man ebenso.
Also wurde der Käfer mal voll restauriert, sandgestrahlt, neue Dichtungen, neue Farbe, alles inklusive. Dann wurde damit geheiratet (tolles Hochzeitsfahrzeug!), und nach einiger Pause mit dem Hausbau und meinem Sohn wurde weiter daran geschraubt. Vor allem am Motor war immer was zu tun, jedes Jahr waren die Abgaswerte zu erreichen, und gefahren sind wir auch selten (könnte ja was passieren)
Und dann kam vor einem Jahr ein denkwürdiger Tag: Ich sehe bei Mario Reitermayr von Fa. Akkumobil einen Elektroumbau eines Jaguars. Eigentlich denkbar einfach: Benzinmotor und Tank raus, Elektromotor und Batterie rein? Mario hat mich überzeugt, dass es daür zwar einen Spezialisten braucht, aber dass ich es mit meinem Wissen und etwas Kleingeld schaffen kann (Elektrotechniker, Mechatronik/Wirtschaft FH).
Denn der eigentliche Grund, warum ich bei Mario war, war sein Beruf als “Akkutechniker”. Ich wollte damals eher wissen, was mit LithiumIonen Akkus alles machbar ist, wie die Handhabung ist, welche Sicherheitsmassnahmen nötig sind, etc. Mein Spezialgebiet Thermoelektrik erzeugt ja Energie, die garantiert auch mal gespeichert werden muss. Also lag es nahe, sich bei Akkus gut auszukennen.
Die Idee war also blitzschnell geboren:
Der Käfer wird mein Pufferspeicher für selbst erzeugte Energie!
Benzinmotor raus, Elektroantrieb und Akku rein, ein ökologisches Fahrzeug, das gleichzeitig als Stromspeicher dient, yesssss.
Wer also mehr darüber wissen will, liest auch die kommenden blog-Artikel zum Käferumbau:
zum Thema Benzintank versus Akku und Benzinmotor versus Elektromotor
Mittlerweile ist das Projekt weit über den üblichen “Ideenstatus” hinausgekommen, bald steht die Typisierung an!